Kurzmitteilungen

Für Mitglieder

Reinhold Adler: Beiträge zu einer Geschichte der isrealitischen Gemeinde Buchau

Seit 1700 Jahren gibt es jüdisches Leben in Deutschland. In Buchau ist eine jüdische Gemeinde seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Reinhold Adler hat sich in seiner Zulassungsarbeit von 1973 mit der Geschichte dieser Ge-meinde beschäftigt. Sie ist nach wie vor das am gründlichsten recherchierte und dokumentierte Werk über jüdisches Leben in Oberschwaben. Die Ar-beit lag als schreibmaschinengeschriebenes  Manuskript vor und wurde unzählige Male zitiert. Das Original war nicht zugänglich. Mit der Druck-legung möchte der Verein für Altertumskunde und Heimatpflege Bad Buchau e.V., kurz Altertumsverein, dieses Werk einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. 1913 zählten viele Buchauer Juden zu seinen eifrigen und zu Recht stolzen Gründungsmitgliedern. Nur 20 Jahre später begann ihre Entrechtung, Vertreibung und Ermordung.

Unser Dank gilt dem Autor, der sich noch einmal mit seinem alten Thema beschäftigt hat. Er hat  Erweiterungen und Verbesserungen hinzugefügt. Charlotte Mayenberger hat das Manuskript in digitale Form gebracht. So ist ein Buch entstanden, das der ein halbes Jahrtausend währenden Geschichte des Zusammenlebens von Christen und Juden in der kleinen Stadt Buchau in hervorragender Weise gerecht wird.

Karl Sandmaier

ISBN 978-3-948502-05-8                   Preis im Buchhandel 35€

Für Mitglieder zum Selbstkostenpreis 20€ beim Vorsitzenden.

 

Germana Reich gestorben

Frau Reich war seit 1950 Mitglied und Gönnerin des Altertumsvereins.  Die Hinterbliebenen haben statt Kranzspenden um Spenden für den Altertumsverein gebeten.

Georg Ladenburger gestorben

Ein langes Leben mit und für Altertumsverein und Federseemuseum ist zu Ende gegangen. Georg Ladenburger kam schon als Kind mit Verein und Museum in Berührung. Er hat sich 1928 mit noch ungelenker Handschrift in das Besucherbuch unseres Federseemuseums eingetragen. Er war noch nicht 8 Jahre alt. Direkt über  seinem Eintrag steht in perfekter deutscher Kurrentschrift:  Eugen Bolz, Staatspräsident. Der Altertumsverein verwahrt dieses einzigartige geschichtliche Dokument mit Sorgfalt. Bolz war ein Freund seines Vaters. Die Nationalsozialisten haben ihn hingerichtet, weil er hinter dem Attentat vom 20. Juli 44, also heute vor 74 Jahren stand.

Da Altertumsverein mit seinem Museum in den Jahren der Gewaltherrschaft auf die falschen Leute gesetzt hatte, kam die Museumsarbeit in und nach den Kriegsjahren praktisch zum Erliegen. Es ist das Verdienst des Verstorbenen, das Museum neu aufgebaut zu haben. Von 1960 bis 1996 war er der impulsgebende ehrenamtliche Kurator. Vor 50 Jahren zog das Museum in den neuen Lembruckbau.  Seine umfassende Kompetenz, sein Wissen war auf der Höhe der Zeit. Vielleicht hat er zu wenig geschrieben, seine Stärke war eher die sprachliche Führung. Aber so hat er dem Museum die Geltung verschafft, auf die es heute noch aufbauen kann.